Als in den 80er Jahren die ersten Ärzte das Nervengift Botulinumtoxin in der Plastischen Chirurgie zur Faltenbehandlung einsetzten, war das Verständnis hierfür unter den Kollegen eher gering. Das Nervengift könne nachhaltige Hirnschäden verursachen oder süchtig machen, waren die Befürchtungen. Mittlerweile wird Botulinumtoxin in der Ästhetischen Chirurgie ohne Risiken als Faltenkiller eingesetzt. Dabei verhindert Botox die Reizübertragung der Nerven auf die Muskeln, womit die Faltenbildung (Mimikfalten, Zornesfalte, Krähenfüße) stark reduziert wird.
Frau Dr. Jutta Henscheid beantwortet 5 wichtige Fragen zum Thema Faltenbehandlung.
1. Ist Botulinumtoxin giftig?
Generell ist Botulinumtoxin ein Nervengift, dass in den Händen eines erfahrenen Arztes/Ärztin, in der geeigneten Dosierung und an den richtigen Stellen eingesetzt, für den Patienten unbedenklich ist.
2. Kann ich Botulinumtoxin über einen längeren Zeitraum verwenden?
Grundsätzlich ja.
Botulinumtoxin wird nicht im Körper gespeichert, sondern zersetzt sich mit der Aufnahme in die entsprechende Synapse. Dadurch findet eine Veränderung der Muskelaufnahmezelle statt, welche die Informationsübertragung vom Nerven auf den Muskel hemmt. Die Folge ist, der Nerv kann seinen Impuls an den Muskel nicht mehr weiterleiten. Dieser Effekt tritt nach etwa 14 Tagen ein.
3. Wie lange hält das Resultat einer Botulinumtoxinbehandlung?
Die durch Botulinumtoxin gehemmten Synapsen werden durch neue Synapsen nach einer Weile ersetzt. Der Zeitraum ist individuell unterschiedlich, liegt im Schnitt aber zwischen 3 – 6 Monaten. Für ein optimales Ergebnis sollte man in den ersten 48 Stunden nach der Behandlung auf Sonnenbäder, Sauna und /oder sportliche Aktivitäten verzichten. Der Grund liegt in der in der flüchtigen Beschaffenheit des Wirkstoffes, der seine Wirkung eben durch Hitze und Sauerstoff verliert.
4. Was ist der Unterschied zwischen Botulinumtoxin und Hyaluronsäure?
Botulinumtoxin wirkt auf die dynamischen Falten, da es die Muskelaktivität zeitweise hemmt.
Hyaluronsäure wird hingegen als Füllsubstanz eingesetzt und kann eingesunkene Gesichtsteile (z.B. Nasiolabialfalte) wieder heben. Die Botulinumtoxinwirkung setzt erst nach ca. 1 – 2 Wochen ein, während die Hyaluronwirkung direkt sichtbar ist.
5. Wie schnell ist man wieder gesellschaftsfähig?
Neben leichten Rötungen, die im Zusammenhang mit der Injektion stehen, kann es in seltenen Fällen auch zu kleineren Blutergüssen oder Hämatomen kommen. In der Regel hat man keine Einschränkungen, die negativen Einfluss auf das Aussehen haben.
Lesen Sie mehr in der Gala 19/2016 vom 4. Mai 2016.